Projekt I

Projekt 1Projekt I wurde mit dem Ziel entwickelt, Transparenz und Durchhöhrbarkeit auf hohem Niveau zu verbinden. Dazu musste ein guter Mitteltöner her, der den klangentscheidenen Bereich von 200 Hz bis 3500Hz sehr gut wieder geben kann, ohne höhere Frequenzen zu stark zu bündeln und das bei geringem Klirr. Diese Eigenschaften haben wir in einem modifizierten Wavecor-Chassis gefunden. Die Anbindung zum Hochtöner muss ohne Bruch in Phase oder Pegel stattfinden, auch auf Winkel, da die Übernahmefrequenz in einem sehr hörsensiblen Bereich liegt. In Projekt I sind diese Forderungen umgesetzt. Im Hochton arbeitet ein selektierter AMT.

Der Bass soll dem Mittelhochton-Bereich qualitativ ebenbürtig sein, daher wurde auf ein extrem antriebstarkes 15“ Chassis zurückgegriffen, das von seinen Parametern her den Betrieb in einem relativ kleinen (aber dennoch 70 Kg schweren) geschlossenen Gehäuse ermöglicht. Zum Ausgleich der Laufzeitunterschiede wird der Bass auf Höhe der Schwingspule des Mitteltöner nach vorn gesetzt. Damit der Versatz so klangneutral wie möglich bleibt, ist das Mittelhochton-Gehäuse über eine Treppe mit abgerundeten Kanten versetzt.

Power Tower
Power Tower für Projekt I

Welligkeiten im Frequenzgang werden gerade im Grundtonbereich als störend empfunden, es wirkt schnell topfig, scharf oder anders störend, je nachdem, wie die Welligkeiten sich ausformen. Um die Durchhörbarkeit zu optimieren, haben wir diesem Bereich die größte Aufmerksamkeit zukommen lassen. Das Ergebnis ist ein sehr linearer Frequenzgang. Im Grundtonbereich, wie auch im restlichen Übertragungsbereich, wurde auf jegliche Effektabstimmung verzichtet.

Bei der Gehäusekonstruktion wurde darauf geachtet, dass der Bassbereich und Mittelhochton ein optimiertes Gehäuse erhalten. Daher ist es einfacher und wirksamer, diese Bereiche gleich auf zwei entsprechende Gehäuse zu verteilen, die die Materialresonanzen aus dem Arbeitsbereich heraushalten.

Dazu wurde für den Mittelhochton folgende Kombination gewählt:

  1. Sandwichbauweise aus MPX+Bitumen+Aluminium für das Innengehäuse
  2. Innengehäuse in Außengehäuse, getrennt durch Quarzsand
  3. Schallwand nur 17cm breit
  4. Ein Gewicht von nahezu 30 kg unterbindet Taumelbewegungen, die durch den Tieftöner sonst erzeugt werden könnten

Im Bass wurde konsequent mit einem Sandwich aus MPX und MDF gearbeitet. Der Übergang zwischen den Gehäusen, also die Decke des Bassgehäuses, ist 10 cm stark. Damit wird das Mittelhochton-Gehäuse nicht so sehr vom Bassgehäuse angeregt. Dem dienen auch kleine durchsichtige Absorberfüße.

Das Fehlen der sonst hörbaren Gehäuseresonanzen ist das Ergebnis dieser Maßnahme (leider auch das Gesamtgewicht von 1ooKg). Ist der Hörer an Lautsprecher mit Materialresonanzen gewöhnt, wird er sie aus reiner Gewohnheit möglicherweise anfänglich vermissen. Hat sich das Gehör erst darauf eingestellt, Musik ohne Materialresonanzen zu hören, dann fallen diese störend auf.

Angetrieben werden die Lautsprecher mit Hypex-DSP-Modulen, die mehr als ausreichend Leistung bereitstellen. Der Lautsprecher wurde nicht auf maximalen Pegel ausgelegt, kann aber durchaus ein Orchester in einem Wohnraum überzeugend wiedergeben.

Arbeitsbereich der Einzelchassis:

Freq

 

 

Aufwendiger Aufbau:

Mitteltongehäuse

Bass 1

Bass 2